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4.-23.7.2011
Von Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon, fahren wir ziemlich flott hinauf nach Alaska. Damit wir unsere Freunde Bruce und Susheila in Fairbanks noch antreffen, bevor sie für einige Zeit wegfahren. Dort oben haben wir endlich einige wärmere Tage und die beiden kochen wieder unglaublich gute Sachen. So ganz nebenbei bekommt Sigrid auch die Registrierung ihres AlaskaMotorrades verlängert. Bruce steckt uns ein bißchen mit der Faszination für alte Maschinen an. Es ist so unglaublich, daß diese z.T. 50 Jahre alten verrosteten Motoren, obwohl sie schon ewig nicht mehr in Gebrauch waren, auf Anhieb starten! Diesmal bleibt Fairbanks unsere nördlichste Station, denn die 800km lange Strecke entlang der Öl-Pipeline nach Prudhoebay haben wir ja schon 2003 unvergeßlich erlebt.
Guter Dinge brechen wir nun wieder Richtung Süden auf. Die Streckenwahl fällt uns nicht schwer, denn es gibt hier im Norden ja nicht viele Straßen … eine hinauf, und eine hinunter - das war´s! Als wir am Denali Park vorbeifahren, verblast es uns beinahe: einerseits der Benzinpreis - 5,28U$/Gallone(knappe 4 Liter) in Amerika!! Und andererseits ist es der Gegenwind. Der Sturm hat große Ähnlichkeit mit jenem, den wir vor Jahren beim Yosemite Nationalpark erlebten. Damals kam Tags darauf der Winter. So schlimm ist es diesmal nicht, aber wir fahren zumindest mit der nächsten Schlechtwetterfront um die Wette. Von der grandiosen Landschaft am Denali Highway sehen wir daher nicht gar so viel. Aber wir sind schon froh, daß diese nicht asphaltierte Straße wenigstens noch trocken ist und uns der Regen erst am nächsten Tag einholt. Auf das Wiedersehen mit den 3 weißen Riesen: Mt. Sanford, Mt. Wrangel und Mt. Drum (allesamt 5.000er und Nachbarn des Mt. Saint Elias) haben wir uns somit vergeblich gefreut. Denn beim Vorbeifahren ahnt man diesmal ihre Anwesenheit nicht einmal. Unter der dicken Wolkendecke lugen kaum ihre Zehen hervor. Schade!
Wenn wir uns heuer schon die Naturschönheiten des hohen Nordens verwehrt bleiben, so trösten wir uns mit dem Besuch von Dörfern mit Charakter. Das wichtigste ist wohl Chicken, bestehend aus 5 Häusern. In der Downtown gibt es den „Saloon“ mit mindestens 40 verschiedenen Bieren - hier im letzten Eck von Alaska! Neben dem „Saloon“ gibt es noch das „Café“, wo die besten Zimtschnecken gebacken werden. Und genau dort treffen wir Steirer! Josef hat gerade einen Wohnmobil-Urlaub mit Frau und Töchtern eingeschoben. Aber eigentlich ist er mit seiner KTM auf dem Weg nach Argentinien. Von unserer Homepage her kamen wir ihm gleich bekannt vor. Josef, wir wünschen Dir auf diesem Weg eine schöne Reise und hoffen, daß der eine oder andere Tip hilfreich war!
Von Chicken fahren wir den Top-of-the-World Highway, der, wie der Name schon sagt, zu den schönsten Strecken der Welt gehört, nach Dawson City. Damit verlassen wir Alaska und sind jetzt wieder in Kanada. Bei Watson Lake kommen wir auf den Alaska Highway, der uns diesmal durch die nördlichen Ausläufer der Rockies führt. Der Regen grüßt weiterhin mindestens einmal täglich. In Fort Nelson wird er noch schlimmer. Daher müssen wir unser diesjähriges Ziel Yellowknife über den Liard Highway sausen lassen. Denn welchen Sinn macht es, 500km Erdstraße bei Regen zu fahren?
Das schöne im Norden ist nach wie vor die Einsamkeit. Aber spätestens südlich von Fort Nelson ist es damit vorbei: Seitdem verstärkt nach Öl gebohrt wird, fahren einem die LKW und Trucks der neureichen Arbeiter nur so um die Ohren.
Wir haben hier in Kanada jetzt kein Ziel mehr, außer es so schnell wie möglich gen Süden zu verlassen!
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