Kolumbien

   
 


 

 

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4.-29.7.2008

Kolumbien hat unsere hohe Erwartungshaltung und Vorfreude mehr als erfüllt: Ein grünes Land mit westlich denkenden Leuten und mit dem einen oder anderen Abenteuer für uns!

Der Anfang war allerdings mühsam, denn die Einreise über Cartagena auf dem Schiffsweg ist besonders muehsam.6 Stunden warteten wir auf unsere Einreisestempel bevor wir an Land gehen durften. Und die Papiere für die Motorräder waren wegen des Wochenendes überhaupt erst nach 3 Tagen fertig. Aber in der schönen Kolonialstadt Cartagena lässt es sich schon ein paar Tage aushalten.

Am 9.Juli begann unsere Fahrt gleich mit einer Nachhilfestunde in Sachen Fahrtechnik. Denn in Kolumbien ist Autofahren ein Wettkampfsport. Rechts überholen und vorschlängeln ist normal, „Warten“ ein Fremdwort. Das klingt nach dem Alltag eines Fahrradkuriers in Wien...ist es auch! Unser geschulter Blick für Lücken kam uns hier sehr zu gute. Allerdings waren wir nicht gewöhnt, beim Schlängeln so viel Konkurrenz in Form von 125erMopeds zu haben! Jeder Mopedlenker muss eine Weste mit der Nummer seines Kennzeichens tragen, und es besteht Helmpflicht ... diese wird aber frei ausgelegt. Denn als Kopfschutz dient der Helm (der natürlich der ganzen Familie passen muss) in den wenigsten Fällen. Sogar die Polizei trägt ihn oft nur als Kopfschmuck auf der Stirn oder lässig am Ellenbogen.

Entlang der Küste durch grüne Rinderweiden fuhren wir zuerst nach Santa Marta. Dort machten wir eine Wanderung durch den Tairona Nationalpark, wo die Ausläufer der Sierra Nevada bis an die Strände der Karibik heranreichen. Auch an einem präkolumbianischen Dorf im Dschungel kommen wir vorbei.

Die Weiterfahrt nach Süden führte uns erst nach 400km bei Bucaramanga in die Berge. Dort begann so richtig das Kurvenfahren. Leider waren auf den schmalen steilen Strassen viele lahme LKW-Kolonnen unterwegs, an denen wir nur durch riskante Überholmanoever vorbei kamen. Erst nach Bucaramanga wurden Land und Leute unwiderstehlich. Das kleine Städtchen Baricharra mit seinen breiten ausschließlich gepflasterten Strassen und den sauberen Häusern mit Tondächern gab uns den ersten Vorgeschmack. Villa de Leyva mit strahlend weißen flachen Häusern folgte gleich am nächsten Tag. Das angenehme Klima auf 2000m und die entspannte Atmosphäre haben einige Österreicher und Deutsche zum Bleiben bewegt. Ob Forellenzüchter oder Betreiber der „Dorfkneipe“ – man braucht nur Ideen!

Kolumbien lernen wir als sehr sauberes, zivilisiertes Land kennen. Da gibt es kein „mañana!“, wie in Zentralamerika.

Nach dem Besuch der unterirdischen Salz-Kathedrale, verlassen wir bei Zipaquira die ausgetretenen Pfade. Bisher wurden wir als Exoten bestaunt, aber ab dort fühlten wir uns fast als Pioniere. In den Dörfern lassen die Leute ihre Arbeit liegen, und umringen uns. Dabei kann man in den Großstädten Kolumbiens noch viel größere Motorräder kaufen. Aber diese haben sich scheinbar noch nie dorthin verirrt, und schon gar nicht mit Gepäck. Zugegebenermaßen waren die Strassen teilweise schon selektiv. Aber das machte die Landschaft für uns nur noch attraktiver, weil sie nicht so schnell vorbei zog. Die steilen Wiesen erinnerten uns an heimatliche Almen. In La Palmas beeilten wir uns weiterzukommen, als die Leute beginnen, uns mit Marien-T-Shirts zu beschenken. Die Abkürzung nach La Dorada war in unserer Straßenkarte gar nicht eingezeichnet. Und dementsprechend war es eigentlich nur ein befahrbarer Weg mit Schlammpassagen, der der Gasleitung folgte. Na wenigstens gab´s keinen Gegenverkehr.

Vor allem in kleinen Ortschaften hatten die Hotels oft keinen Platz für unsere Motorräder. Dann kam aber immer ein spontanes Angebot von einer der herumstehenden Leute. War es die Tischlerwerkstatt gleich nebenan oder der Hof des Pfarrers – die Bikes hatten immer einen guten Platz. Garagen gibt es wenige, denn in Kolumbien sind Privatautos selten, weil sie so Teuer sind. Sogar die fast schrottreifen Renaults aus den 70er Jahren sind nicht unter 1500euro(!) zu haben. Auch Benzin und Straßenmaut (1-spurige zahlen nichts!) sind teuer, während öffentliche Busse und Collectivos wenig kosten und alles transportieren.

 

Medellin war für uns die positive Überraschung. Wir hatten die 2-Milionen-Stadt hauptsächlich wegen einer uns empfohlenen Werkstatt angefahren. Und hatten dabei extremes Glück: Erst 1 Tag zuvor hatte der Chefmechaniker von „MotoAngel“ eine neue Werkstatt eröffnet. Carlos Mesa und sein engagiertes Team verbrachten 2 Tage damit, unsere Motorräder wieder auf Vordermann zu bringen. Zu einem Spezialpreis von 140euro für beide! Unter anderem wurden die Ventile neu eingestellt, die Vergaser gereinigt und die neuen hinteren Stossdämpfer (die wir uns aus den USA nach Medellin geordert hatten, nachdem der von Andi schon in Panama begann den Geist aufzugeben) eingebaut. Medellin überraschte uns auch sehr mit der Auswahl an großen Motorrädern. Man bekommt dort wirklich alle gängigen Modelle zu kaufen. Allerdings dienen sie hauptsächlich als Sonntagnachmittagsspielzeuge der Reichen.

Auch das hatten wir noch nie gesehen: Einen ganzen Straßenzug mit Motorradersatzteilen und große Geschäfte mit ausschließlich MOTORRADreifen(auch für große Bikes)! Dazu eine schnelle Bedienung und Verkäufer, die sofort wissen, was man meint.

Ansonsten hat die Stadt zwar keine wunderschöne Altstadt, und im Zentrum wimmelt es von Menschen, aber mit der Metro gelangt man rasch in Außenbezirke, wo die Atmosphäre sehr entspannt ist.

 

Südlich von Medellin verließen wir die Panamericana bald wieder, um kleine Dörfer der Kaffeezone zu erreichen. Die Strassen waren durch den gerade herrschenden schlimmsten Winter seit langem sehr in Mitleidenschaft gezogen. Durch den vielen Regen gab es viele Erdrutsche, die die Bergstrassen noch holpriger machten. Aber diese einsamen Kurven Kolumbiens werden wir nie vergessen! Danach überquerten wir noch einmal die Cordillera Central (Pass mit 3300m) und fuhren das heiße Tal des Rio Magdalena entlang bis zu dessen Ursprung bei San Augustin. Hoch zu Ross besuchten wir dort einige präkolumbianische Grabstätten. Im Galopp ging es durch die grünen Hügel mit Kaffee, Mais und Zuckerrohr. Andi ließ sich dabei nicht anmerken, dass er noch nie geritten war.

Durch 80km unbewohntes Berggebiet holperten wir zurück zur Panamericana. Außer Nebel(wald), Steinen und unzähligen wassergefüllten Schlaglöchern war da nicht viel. Auch in den Reiseführern wird diese Strecke nicht gerade empfohlen; wegen der Überfälle. Aber sonst hätten wir 800km zurück fahren müssen.

 

Wir sind froh, dass wir so viele abgelegene Ecken Kolumbiens kennenlernen durften. Denn die politische Lage ist im Moment ziemlich ruhig. Nichtsdestotrotz hat es auch in der Zeit, in der wir im Land waren, einige Kidnappings gegeben...

 

Von Popayan fuhren wir tiefe Schluchten entlang in die Gegend von Pasto und weiter nach Túquerres, wo das Mosaik aus kleinen Anbauflächen schon sehr an Ecuador erinnert. Mit einer Wanderung im Nebel auf den 4000m hohen Vulkan Azufral verabschiedeten wir uns von Kolumbien – dem vielleicht schönsten Land Südamerikas!

>> Fotos
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