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14.5.-3.6.2008
Wir sind diesmal fast ausschliesslich im Hochland Mexikos unterwegs, wo die Temperaturen im Gegensatz zur Kueste sehr angenehm sind. Mit Durango erreichen wir eine koloniale Stadt (also Gebaeude mit ein paar 100 Jahren Geschichte ... und nicht, wie in den USA, wo Grossvaters Scheune schon ein historisches Juwel darstellt!). Wir sind von der Sauberkeit der Stadt Durango ueberrascht, denn ganz gegensaetzlich sieht das Umland aus. Entlang der Strassen hat das „Secretaria de Communicationes y Transportes“ zwar irgendwann einmal Mistkuebel aufgestellt, aber scheinbar nie den Auftrag zum Entleeren gegeben. Auch tote Rinder und Pferde werden von den Bauern vom eigenen Grundstueck weg an den Strassenrand geschleppt. Allerdings kuemmern sich um deren Entsorgung wenigstens Geier und Koyoten.
Ein Wochenende verbringen wir in der Silberminenstadt Zacatecas. Es ist eine gemuetliche, bunte und recht reiche Stadt. 400 Jahre wurde hier unter unmenschlichen Bedingungen Silber, Kupfer, Gold und Eisen abgebaut. Heute bringt uns ein OTIS-Aufzug aus dem Bergwerk heraus, und eine schweizer Seilbahn aus dem Jahr 1979 laesst uns die Stadt von oben bewundern. Samstag Nacht ist die ganze Stadt ein einziger Parkplatz – alles steht still, weil die jungen Leute mit ihren Autos prominieren fahren. Es gibt vieleAutos, die mich sehr an die Matchbox-Autos unserer Kindheit erinnern – die gleichen Modelle und genauso verbeult.
Wenn wir nicht gerade in einer Stadt sind, zelten wir immer; meistens wild. Manchmal fragen wir auch bei einem Bauern, aber auch Freibaeder eignen sich gut zum Uebernachten. Wir geniessen dabei die lauen Abende im Freien ohne Stechmuecken.
Um Mexiko City machen wir einen grossen Bogen und entdecken dabei die schoenen Motorradstrecken um Valle de Bravo. Der erloschene Vulkan „Nevado de Toluca“ laesst uns die Bikes erstmals auf Hoehentauglichkeit testen. Aber die Schotterpiste hinauf auf 4200m Seehoehe ist fuer sie kein Problem.
Auf dem Weg nach Taxco wollen wir die „direkten“ Strassen nehmen und kommen dabei durch Gegenden, in denensogar das sonst flaechendeckende PEMEX-Tankstellen-Netz Luecken hat. Stattdessen treffen wir in den winzigen Ortschaften ab und zu auf Schilder mit „vende Gasolina“. Mit Richtungsauskuenften sieht es dagegen wirklich schlecht aus. Manche Leute kennen die -Luftlinie – 50km entfernte Stadt Taxco garnicht. Bald merken wir auch, wieso diese Strecke kaum jemand kennt: Es sind die vielen Berge, die nur durch schlechte Schotterstrassen erschlossen sind. An den Abzweigungen waehlen wir einfach immer die mehr befahrene Strasse. Aber schon bald gibt es sowieso nurmehr eine. Da kann es schon vorkommen, dass die Schulkinder ihr Spiel unterbrechen muessen, um uns passieren zu lassen. Denn die Hauptstrasse fuehrt mitten ueber das Basketballfeld – der einzige ebene Platz in der ganzen Ortschaft! Ein Auto besitzt hier kaum jemand. Die einzigen Fahrzeuge, die uns begegnen, sind Taxis.
Taxco war uns sofort sympathisch. Vermutlich vorallem durch das VW-dominierte Strassenbild. 50% Kaefer und 40% Bullis rollen die unglaublich steilen gepflasterten Gassen bergauf und bergab und geben der Stadt einen unglaublich vertrauten Charakter. In der Meinung, sich auf einem etwas breiteren Gehweg zu befinden, handelt es sich in wirklichkeit um eine 2-(VW-Kaefer)-spurige Strasse. Bunte, verschachtelte Haeuser, ein lebhafter sauberer Markt und eine Kirche wie ein Museum ergaenzen den Eindruck von Taxco.
Auf der kurvigen Strasse nach Oaxaca faellt mir auf, dass wir in Mexiko noch kaum Leitschienen gesehen haben. Auch dort nicht, wo es mehrere hundert Meter hinunter geht. Aber, wenn man wirklich einen Abflug macht, dann ist man erstens sicher nicht der erste an jener Stelle (das bezeugen die Kreuze am Strassenrand), und zweitens hat man gute Chancen in einem Misthaufen zu landen. Denn Muell wird leider noch immer oft einfach die Boeschungen hinunter gekippt. 
Nach Oaxaca, der Stadt der Schokolade und des Kaffees, statten wir der Pazifik-Kueste einen Kurzbesuch ab. 1 Tag schwuele, heisse Luft und klebrige Haut reichen vorerst. Immerhin haben wir die vergangenen 3 Wochen nie unter 1500m uebernachtet. 
Die Regenzeit scheint jetzt auch endgueltig begonnen zu haben. Es regnet nicht nur in Chiapas seit 1 Woche fast ununterbroichen, sondern der Regen wird uns auch in 2 Tagen weiter nach Guatemala begleiten.... 

>> Fotos 
(Texte direkt im jeweiligen Foto -> dort auf ( i ) klicken!)
 

 
 

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