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13.-30.8.2008
Bei der Einreise am Grenzuebergang von Namballe sind wir dieses Jahr das 20. bzw. 21. auslaendische Fahrzeug. Das sind 3 Fahrzeuge pro Monat. Dementsprechend umstaendlich und genau sind der eigens dafuer angestellte Beamte mit Sekretaer. Er geniesst seine Arbeit fast 2 Stunden, nur Nummerntafel und Motorrnummer kontrolliert er nicht. Die ersten Kilometer in Peru folgen wir 2 Reifenspuren in hartem Lehm, spaeter einer Schlaglochpiste, und bei Jaén ist die Strasse sogar schon asphaltiert. 
In Chachapoyas feiern wir den 15.August. Gemeinsam warten wir alle darauf, dass die beiden 10m hohen Tuerme aus Feuerwerkskoerpern am Hauptplatz entzuendet werden. 30 Minuten knallen und spucken die Ungetueme bis nurmehr eine riesige Rauchwolke uebrig ist, die die Stadt einhuellt. 
In der trockenen Schlucht des Rio Utcubamba, die uns von Chachapoyas weiter nach Leymebamba fuehrt, ist es mit dem Asphalt schon wieder vorbei, und wir treffen mehr Pferde als Fahrzeuge. Das oertliche Museum von Leymebamba wird von der oesterreichischen Regierung gesponsert und ist einen Besuch wert. Die Mumien aus der spaeten Inka-Zeit wurden erst 1996 entdeckt und sind extrem gut erhalten. 
In Cajamarca schauen wir uns noch alte Graeber an und geniessen noch einmal den Luxus von Einkaufszentren und Konditoreien. Denn danach wird Peru fuer uns erst richtig abenteuerlich – mit der Entscheidung, nicht die Kuestenstrasse ueber Trujillo zu nehmen. Auf unserer Karte gibt es 2 vage Moeglichkeiten Huaeraz mehr oder weniger direkt ueber die Berge zu erreichen. Wir entscheiden uns fuer die oestlichere Variante, und aus 200km Luftlinie werden 800km Fahrt im 1. und 2. Gang! Nicht nur einmal beginnt uns das Benzin im Tank zu kochen. Unglaublich, dass sich die Peruaner solche „Strassen“ gefallen lassen. Staubig, steinig, meist 1-spurig gleichen sie manchmal eher Motocross-Strecken. Aber nachdem sich die Doerfer grossteils selbst versorgen, sind Verkehrsverbindungen gar nicht so wichtig. Auch die Haeuser sind aus Lehmziegeln gebaut, die direkt vor Ort hergestellt werden. Privatfahrzeuge gibt es so gut wie nicht, weil die Anschaffung und der Sprit sehr teuer sind. Daher sind auch Wegweiser ueberfluessig. Die Distanzen werden durch permanentes Tal-rauf Tal-runter sehr gross. Nochdazu sind die meisten Strassen fuer schwache Fahrzeuge gebaut: d.h. unendlich viele Kehren und dazwischen wenig Steigung. So geht es 2-3x/Tag 2000m hinauf und wieder 2000m hinunter. Und soweit das Auge reicht Felder und Weiden. Die Leute leben in Lehmhuetten ohne Fenster. Nur in den groesseren Doerfern – wie Tayabamba, Huancaspata – ist es besser. Und dort treffen wir auch viele nette und neugierige Menschen. Grosse Motorraeder sind hier, wenn ueberhaupt, schon lange nicht durchgekommen. 
Zelten muessen wir auf dem Weg nach Sihuas, weil am Tagesende keine Ortschaft mit Hotel in Sicht ist. Auch am darauffolgenden Tag haetten wir das Zelt beinahe im Zimmer aufgestellt, weil dieses so schmutzig ist. Aber manchmal findet man einfach nichts Besseres... 
Ich weiss nicht, wieviele Abgruende wir auf losem Untergrund entlang gefahren sind und wieviele sandige Kehren wir gemacht haben – ganz verschwand das mulmige Gefuehl jedenfalls nie. Denn Leitschienen kennt man in ganz Nordperu nicht. Es waren auch viele Strecken dabei, die wir nichteinmal mit dem Mountainbike haetten fahren wollen. Dementsprechend sind wir beim beruehmten Cañon del Pato weniger von der Tiefe der Schlucht begeistert, sondern viel mehr von der Guete der Schotterstrasse. Danach gibt es bis Yungay sogar 50km Asphalt: erstmals seit 1 Woche wieder schneller als 40km/h fahren! 
Bevor wir ins Bergsteiger-Zentrum Huaraz fahren, machen wir noch eine 3-taegige Motorradrunde durch dieCordillera Blanca. Sehr holprig zwar, aber die Ausblicke sind einzigartig. Aug in Aug mit den weissen Riesen Nevado Huascaran und Nevado Huandoy schrauben wir uns zu einem 4700m hohen Pass hinauf. Ohne Verkehr natuerlich. Da kann kein Alpenpass mithalten! Zum Abschluss der Runde besuchen wir noch den Haupttempel der Chavin-Kultur, die noch aelter ist, als die Inka-Kultur. 

>> Fotos 
(Texte direkt im jeweiligen Foto -> dort auf ( i ) klicken!)

 

 
 

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