15.11.2008 -(20.12.)
Patagonien hat uns vom ersten Tag an gefallen. So wie im restlichen Argentinien, so schlafen wir hier weiterhin nur im Zelt.
Die "Ruta 40" verlassen wir schon und fahren ab jetzt fast nur noch im Hinterland. In der kleinen Ortschaft El Cholar bleiben wir 1 Tag, um das sonntaegliche Pferderennen zu sehen. Es existiert sogar eine offizielle Zeittafel fuer die Besucher, nach der ab 12h stuendlich ein Rennen stattfinden soll. Aber es ist vom ersten Augenblick an klar, dass sich keiner daran haelt. Fuer die meisten Gaeste sind die Rennen sowieso nur Rahmenprogramm. Wichtiger ist das gesellschaftliche Erlebnis, bei dem die Maenner soetwas wie Bocca spielen und dabei ein Gemisch aus Bier, Getreide und Zucker trinken.
Das Skigebiet bei Caviahue ist wenig aufregend, aber dafuer sind es die 600 Jahre alten Araucarien. Die urwuechsigen Baumriesen kommen nur noch in wenigen Gebieten vor. Die geschotterten Hinterlandstrassen von Villa Pehuenia nach Aluminé gefallen uns besonders gut. Wieder befinden wir uns nahe der chilenischen Grenze, denn nur dort ist es gruen. Die vielen Seen sind ein Paradies fuer Wasservoegel, und die vereinzelten kleinen Farmen machen die Idylle komplett. Danach kommen wir dem Turistenpfad wieder naeher. San Martin de los Andes hat uns trotzdem gut gefallen. Wir vergleichen es mit einem oesterreichischen Turistenort, andere bezeichnen es allerdings als "Disneyland fuer reiche Argentinier". Auf jedenfall ist die Schokoladekultur dort sehr ausgepraegt. Der Preis fuer vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen ist aber so hoch, dass keine Sucht-Gefahr besteht.
Entlang der 7 Seen(glasklares Wasser!) fahren wir nach Bariloche - einem Ort, von dem wir uns doch einiges erwartet hatten. Immerhin istes die Ski-Destination Nr.1 in Argentinien. Aber schon von weitem sehen wir die haesslichen Hochhaeuser. Es scheint weder Stadtplanung noch Verkehrsplanung zu geben. Und so ist diese Stadt mit schweizer Wurzeln und perfekter Lage am See eigentlich nur ein lautes, stinkendes Etwas, umgeben von Slums. Schoen ist nur das Umland und das Skigebiet "El Catedral". Dort gibt es auch ein gutes Netz von bewirtschafteten Berghuetten, die wir besuchen.
Viel Zeit verbringen wir im 250km suedlicher gelegenen El Bolson. Der beherrschende Berg im Hintergrund hat grosse Aehnlichkeit mit dem Hochkoenig und in dem offenen Tal laesst es sich gut leben. Am Campingplatz treffen wir viele Reisende. Es ist richtig Sommer geworden, aber der Rummel um die grossen argentinischen Ferien hat noch nicht begonnen.
Auch im wiunderschoenen Nationalpark "Los Alerces" haben wir die Seen zum Schwimmen noch fast fuer uns allein. Und auf die Berge steigt sowieso kaum ein Argentinier.
Morgen werden wir uns von unserem Langzeit-Zeltnachbarn Hartmut verabschieden und ein stueck zurueck richtung Norden fahren, um bei Villa Angostura nach Chile ueberzuwechseln.
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